Dezimalklassifikation

Dezimalklassifikation
De|zi|mal|klas|si|fi|ka|ti|on 〈f. 20; unz.; Abk.: DKvon dem amerikan. Bibliothekar M. Dewey erfundenes System zur Ordnung des gesamten Wissens in 10 Klassen mit je 10 Divisionen u. wieder je 10 Sektionen usw.

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Dezimalklassifikation,
 
Abkürzung DK, ein Ordnungssystem für das menschliche Gesamtwissen, das sich der Zehnerteilung bedient; entworfen 1876 von dem amerikanischen Bibliothekar M. Dewey. - Der gesamte Wissensstoff wird hiernach in 10 Hauptabteilungen gegliedert, die mit 0 bis 9 bezeichnet sind. Jede Hauptabteilung wird durch Zufügung einer zweiten Zahl in 10 Abteilungen zweiter Ordnung zerlegt, diese abermals in je 10 Abteilungen dritter Ordnung usw. Die 10 Hauptabteilungen sind: 0 Allgemeines; 1 Philosophie, Psychologie; 2 Religion, Theologie; 3 Sozialwissenschaften, Recht, Verwaltung; 4 unbelegt, seit 1964 mit der Hauptabteilung 8 vereinigt; 5 Mathematik, Naturwissenschaften; 6 angewandte Wissenschaften, Medizin, Technik; 7 Kunst, Kunstgewerbe, Musik, Spiel, Sport; 8 Sprachwissenschaft, Philologie, schöne Literatur, Literaturwissenschaft; 9 Heimatkunde, Geographie, Biographien, Geschichte. Weitere Unterteilungen sind z. B. beim Gebiet 6 (angewandte Wissenschaften, Medizin, Technik): 62 Technik; 622 Bergbautechnik; 622.3 einzelne Bergbauzweige; 622.33 Kohlenbergbau; 622.332 Braunkohlenbergbau. Die Haupttafel mit der systematischen Einteilung wird durch Hilfstafeln mit »Allgemeinen Anhängezahlen« ergänzt, die der Untergliederung nach Ort, Zeit, Form, Sprache u. a. dienen. Z. B. bedeutet (430) Deutschland, 622(430) Bergbautechnik in Deutschland. Beziehungen zweier Begriffe werden durch Doppelpunkt ausgedrückt, z. B. 621.3:622 Elektrotechnik im Bergbau. Die DK wurde 1895 von dem »Internationalen Bibliographischen Institut« in Brüssel übernommen und seitdem in internationaler Gemeinschaftsarbeit ausgebaut, heute von der »Internationalen Vereinigung für Dokumentation« in Den Haag. Außer in Bibliotheken wird die DK v. a. in der Dokumentation angewendet.
 
Das formale System einer DK wird heute auch anderweitig angewendet, z. B. bei der Gliederung von Fachbüchern und somit bei der Erstellung von Inhaltsverzeichnissen.
 
 
K. Fill: Einf. in das Wesen der D. (31969);
 P. Herrmann: Prakt. Anwendung der D. (61970);
 C. D. Batty: An introduction to the 19th edition of the Dewey decimal classification (London 1981).

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De|zi|mal|klas|si|fi|ka|ti|on, die <o. Pl.>: Ordnungssystem für Karteien, Register u. Ä., das das gesamte Wissensgebiet in 10 Hauptabteilungen einteilt, diese wieder in 10 Unterabteilungen usw.; Abk.: DK.

Universal-Lexikon. 2012.

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